Rheuma im Alter
Rheuma ist eine weit verbreitete Erkrankung, die ganz unterschiedliche Erscheinungsformen hat. Die Mediziner unterscheiden zwischen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen und der degenerativen Form. Obwohl es viele Erscheinungsformen des Rheumas gibt, stellt die entzündliche, rheumatoide Arthritis die häufigste Variante dar. Meistens sind die Gelenke davon betroffen, in ganz wenigen Fällen auch die Haut oder das Auge. Von dieser Form des Rheumas sind vor allem Menschen zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr betroffen, aber auch Senioren.
Die Ursachen von rheumatischen Erkrankungen konnten bisher nicht eindeutig geklärt werden. Aus irgendwelchen Gründen reagiert das Immunsystem falsch, indem es Körpergewebe oder Gelenke angreift und diese nach und nach zerstört. Es kommt zu chronischen Entzündungsreaktionen, bei denen wohl auch eine erbliche Komponente eine Rolle spielt. Das Rheuma ist eine schleichende Erkrankung, bei der die ersten Symptome meistens noch nicht zu einem Arztbesuch veranlassen.
Der Betroffene verspürt vor allem nachts und nach dem Aufstehen am Morgen Schmerzen in einem oder mehreren Gelenken. Häufig sind die Gelenke am Morgen auch etwas versteift, erst nach einer gewissen Zeit stellt sich die Beweglichkeit wieder ein. Später kommt es auch zu Schwellungen an den betroffenen Gelenken, vor allem an den Fingern. Am Anfang beschränkt sich das Rheuma meistens auf ein oder wenige Gelenke. Im weiteren Verlauf sind dann jedoch immer mehr Gelenke betroffen, so dass man von einer Polyarthritis spricht.
Stark betroffen sind die Hände, an der Wirbelsäule kommt es dagegen so gut wie nie zu Beschwerden. Zu den Gelenkbeschwerden kommt in vielen Fällen noch ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit und Müdigkeit hinzu. Wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist, können sich die Fingergelenke auch optisch verändern, zum Beispiel durch Deformationen oder die typischen Rheumaknoten.
Zur Diagnose des Rheumas sind Röntgenaufnahmen, eine Blutuntersuchung und eine eingehende körperliche Untersuchung notwendig. Im Blut zeigt sich ein erhöhter Entzündungswert, und in einigen Fällen kann auch der Rheumafaktor nachgewiesen werden. Rheuma kann nicht geheilt werden, so dass nur eine Linderung der Symptome möglich ist. Neben Medikamenten kommen auch Physiotherapie, Kortisonspritzen, Ergotherapie oder operative Eingriffe in Frage.